In seiner Mitgliederversammlung hat der Förderverein des Besucherbergwerks Tiefer Stollen Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stefan Maier startet in die Einarbeitungsphase als Betriebsleiter und Nachfolger von Obersteiger Fritz Rosenstock.
Der ungewöhnliche Beginn mit der musikalischen Einstimmung der Bläsergruppe der SHW Bergkapelle ließ auf eine besondere Mitgliederversammlung schließen.
Abweichend von der Tagesordnung verabschiedete OB Frederick Brütting als Vereinsvorsitzender den langjährige 2. Vorsitzende, Dr. Hans-Joachim Bayer, der nicht mehr für das Amt des 2. Vorsitzenden kandidierte.
Hans-Joachim Bayer, ohne dessen Initiative vor rund 40 Jahren Aalen heute möglicherweise ohne ein Besucherbergwerk wäre. Dr. Bayer und Gerhard Schuster, zwei Jugendfreunde, deren Interesse für die Geologie und der Reiz des Unbekannten dazu geführt haben, dass sie den Tiefen Stollen vor über 40 Jahren erkundeten. Beide hatten den Schatz im Braunenberg und den Mehrwert für Aalen erkannt. Ein Gespräch beim damaligen Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle und der Rest ist Geschichte.
Am 9. September 1987 hieß es nach 15-monatiger Bauzeit „Glück auf!“ bei der Eröffnung des Besucherbergwerks Tiefer Stollen. Die Ausbauarbeiten waren beispielhaft für ehrenamtliches Engagement: In rund 15.000 Arbeitsstunden wurde von vielen Vereinsmitgliedern der Tiefe Stollen und so manchem Abenteurer wieder aufgefahren. Alle Beteiligten haben sprichwörtlich „Berge versetzt“.
Vorsitzender Frederick Brütting dankte Dr. Bayer und Gerhard Schuster ausdrücklich für ihren persönlichen Einsatz. Als Dank sangen die Mitglieder unter der Begleitung der SHW Bläsergruppe das Steigerlied.
Als Bayers Nachfolgerin schlug Brütting Frau Andrea Hatam vor, die als ehemalige Ortsvorsteherin von Wasseralfingen 15 Jahre kraft Amtes im Vorstand aktiv war und seit neun Jahren den Weihnachtsmarkt im Tiefen Stollen mit ihrem Team um Claudia Köditz-Habermann und Frank Roder organisiert.
Brütting stellte den Mitgliedern des Tiefen Stollen Vereins die organisatorische Veränderung innerhalb der Stadtverwaltung vor:
Die touristischen Attraktionen wie Limesmuseum, Besucherbergwerk und Urweltmuseum sind seit 1. Oktober in einem eigenständigen Amt für Tourismus im Dezernat von Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer zusammengefasst.
Daher schlug der Vorsitzende Brütting den anwesenden Mitgliedern vor, seinen Kollegen Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer zum neuen Vorsitzenden zu wählen. Brütting selbst werde den Verein als Mitglied weiterhin unterstützen.
Diesem Vorschlag folgend wurde Bernd Schwarzendorfer einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. In seinen Dankesworten sagte Schwarzendorfer: „Gerne möchte ich das Ehrenamt im Zusammenspiel mit dem Hauptamt weiter stärken. Ich freue mich mit Ihnen gemeinsam bewerte Pfade und neue Wege zu gehen.“
Schatzmeister Gerhard Schuster sowie die Kassenprüfer Siegfried Grässle und Susanne Markscheffel und Schriftführerin Dagmar Feil wurden wiedergewählt. Der neue Ortsvorsteher von Wasseralfingen, Josef Anton Fuchs, gehört dem Vorstand kraft Amtes an.
Zu Beisitzern wurden gewählt:
Claudia Köditz-Habermann, Roswitha Wallusch, Christina Weiland, Ulrich Sauerborn, Alexander Schmidt, Tomas Sturm, Harald Markscheffel, Dr. Hans-Joachim Bayer
Obersteiger Fritz Rosenstock wird ab 1. April 2025 dem Vorstand als Bergbaubeauftragter angehören.
Dann wird sein Nachfolger Stefan Maier als Betriebsleiter das Besucherbergwerk Tiefer Stollen leiten und den Vorstand kraft Amtes unterstützen.
OB Brütting erinnerte an eine breit angelegte Studie in der Asthmatherapie mit rund 300 Patientinnen und Patienten unter der Federführung der Uni Gießen mit vier Doktoranten. Beteiligt sind neben dem Tiefen Stollen noch zehn weitere Bergwerke in Deutschland, Österreich und Südtirol. Vom 13. Mai bis zum 1. Juni nahmen 45 ausgewählte Patienten an einer Studie im Tiefen Stollen teil. Die Studie untersuchte, ob sich der Gesundheitszustand von Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen durch eine Kur in einem Heilstollen verbessert und falls ja, wie lange der Effekt anhält. Die ersten Untersuchungsergebnisse unmittelbar nach der Kur klingen vielversprechend: Im Durchschnitt hat sich das Lungenvolumen der Teilnehmer um 10 Prozent verbessert. Die wissenschaftliche Auswertung der Ergebnisse durch die Universität Gießen wird voraussichtlich im Sommer 2025 vorliegen.
Besonders erfreulich sind die nach der Pandemie wieder stetig steigenden Besucherzahlen, die das Besucherbergwerk zu einem der wichtigsten kulturellen und touristischen Anziehungspunkte in der Region machen. Auch für die noch laufende Saison rechnet Fritz Rosenstock mit einem ähnlichen Niveau wie 2023 von rund 45.000 Besuchern.
Die Saison 2024 des Besucherbergwerks Tiefer Stollen endet Anfang November.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 16 Uhr, Montag Ruhetag. Führungen können unter: www.bergwerk-aalen.de gebucht werden.