Stolleneinbruch Wasseralfingen - Neustart der Kleingärtner an neuem Standort wird angestrebt

Stadt und Gartenfreunde wollen gemeinsam nach einer Lösung suchen

Oberbürgermeister Thilo Rentschler hat am 30. Juni die Vorstandschaft und die Pächter der Gartenfreunde Wasseralfingen zu einem Informationsgespräch über die Situation in der Wasseralfinger Kleingartenanlage am Erzweg in das Rathaus eingeladen. Rund 70 Pächter, der komplette Vorstand der Gartenfreunde, der Präsident des Landesverbandes der Kleingärtner sowie der Rechtsanwalt der Gartenfreunde, Ralf Bernd Herden, waren der Einladung des OBs gefolgt.

v.l.n.r. Oberbürgermeister Thilo Rentschler, Rechtsanwalt der Gartenfreunde Ralf Bernd Herden, Präsident des Landesverbandes der Kleingärtner Klaus Otto, Vereinsmitglieder Manuela und Walther Körner. (© Stadt Aalen)

Anfang des Jahres musste die 2,2, ha große Gartenanlage wegen eines plötzlich auftretenden Erdeinbruchs gesperrt werden. Um Gefahr für Leib und Leben abzuwenden, hat das Ordnungsamt der Stadt Aalen sofort am 13.1.2015, nach Bekanntwerden des Tagbruchs,  bis auf weiteres ein Betretungsverbot ausgesprochen. Am Dienstagabend informierte die Stadt Pächter und Vorstand über den aktuellen Sachstand und die von der Stadt durchgeführten Untersuchungen.

 „Die Stadt tut alles was möglich ist, um den Gartenfreunden auch in Zukunft eine Heimat in Wasseralfingen zu ermöglichen. Aber an erster Stelle müssen wir die Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger gewährleisten“ sagte der OB zu Beginn des Gesprächs. In einem 6 Punkte umfassenden Handlungs-Plan legte er die  Vorgehensweise der Stadt und der beteiligten Bundes- und Landesbehörden dar. „Nach allen uns vorliegenden Informationen, aus Gutachten und den geotechnischen Untersuchungen  der letzten Wochen, müssen wir davon ausgehen, dass wir Ersatzflächen für die Erzweg-Anlage finden müssen.“ fasste er das Ergebnis der bisherigen Experten-Analysen zusammen.

Folgendes Vorgehen ist geplant:

  1. Suche nach möglichen Ersatzflächen für die Anlage. Sobald ein positives Signal von den Gartenfreunden kommt, beginnt die Stadt mit dem Suchlauf
  2. Alle beteiligten Behörden und Institutionen sollen zum runden Tisch nach Aalen kommen und die kommunalen Gremien der Stadt Aalen werden zeitnah über den Sachverhalt beraten
  3. Überprüfung der Stollensysteme mit Hilfe von Probebohrungen
  4. Ertüchtigung des Erzweges
  5. Die Stadt erlässt den Pächtern bis auf Weiteres die Pacht
  6. Langfristige Planungen zur möglichen weiteren Nutzung der Kleingartenanlage als Ausgleichsfläche

Klaus Otto, Präsident des Landesverbandes der Kleingärtner, lobte das Angebot der Stadt und auch die bisherigen Sicherungsmaßnahmen. „Sie sind nicht der erste Verein, dem ein Umzug aufgrund besonderer  Vorkommnisse bevorsteht. Sie haben jedoch die Zusage der vollen Unterstützung der Stadt Aalen.“

Auch die Vereinsvertreter zeigten sich aufgeschlossen gegenüber den Plänen und Vorschlägen der Stadtverwaltung. „Es liegt in unserem Interesse gemeinsam mit der Stadt zu einer Lösung zu kommen“, sagte Vereinsmitglied Manuela Körner und appellierte an die anwesenden Mitglieder der Gartenfreunde das städtische Angebot einer Ersatzfläche zu akzeptieren. „Wir sollten die Ärmel hochkrempeln und weitermachen. Ich vertraue auf die Unterstützung der Stadt.“

OB Rentschler will nun schnellstmöglich die erforderliche Unterstützung der kommunalen Gremien einholen, damit die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Kleingärtnern eine Lösung erarbeiten kann. Auch über eine mögliche zukünftige Nutzung der Gartenanlage als ökologische Ausgleichsfläche soll beraten werden.

Zuvor möchte die Stadtspitze alle beteiligten Bundes- und Landesbehörden sowie Institutionen einladen, um auch die komplexe juristische Seite des Stolleneinbruchs sauber aufzuarbeiten.

Bis auf weiteres bleibt die Garten- Anlage gesperrt und  der Erzweg darf nur mit Fahrzeugen unter 7,5t befahren werden.

Als Sprecher der Gartenfreunde wurde der Rechtsanwalt Ralf Bernd Herden bestimmt. Er fungiert auch als Ansprechpartner für die anstehenden Verhandlungen mit der Stadt.

© Stadt Aalen, 03.07.2015