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Ausstellung "Protest in Wasseralfingen"

Kaum eine bundesrepublikanische Reform erschütterte das Selbstverständnis der Menschen so sehr wie die Gemeindereform. Ab 1968 verlangte auch die baden-württembergische Regierung von den Kommunen, sich zu größeren, lebensfähigeren Gemeinden zusammenzuschließen. Viele Kommunen wehrten sich dagegen, aber keine so heftig wie Wasseralfingen.

Auf dem Foto sind Teilnehmer einer Demonstration zum Landesgesetz im Juli 1974 in Stuttgart zu sehen.
Demonstration zum Landesgesetz im Juli 1974 in Stuttgart (© Stadtarchiv Aalen)

Ab 1973 sah die Zielplanung der Landesregierung nämlich endgültig vor, dass sich Aalen und Wasseralfingen zu einer Stadt zusammenschließen sollten. Während die Aalener samt Stadtbezirke sich den Zusammenschluss wünschten (89 % Zustimmung), lehnten es die Wasseralfinger fast genauso deutlich ab (85 % Ablehnung). Der Hintergrund: Aalen hoffte mit Wasseralfingen doch noch Sitz des Oberzentrums zu werden, während Wasseralfingen befürchtete, durch den Zusammenschluss nicht nur die Selbstständigkeit zu verlieren. In der Folge organisierte sich in Wasseralfingen ein breiter Widerstand gegen den Zusammenschluss, getragen durch Politik und Zivilgesellschaft.

 

Die Ausstellung des Bundes für Heimatpflege, unterstützt mit Material des Stadtarchivs Aalen, beschäftigt sich mit dem kreativen und oft provokanten Protest der Wasseralfinger, gibt aber auch den Befürwortern des Zusammenschlusses Raum und wirft einen Blick auf 50 Jahre gemeinsame Flächenstadt Aalen.

© Stadt Aalen, 01.07.2025